Google verpflichtet zur Innovation

Eigentlich heisst es ja, dass wenn der Unternehmer jedem Trend hinterherjagd anstatt in eigene Innovation zu investieren, er Profil verliert, Einzigartigkeit und ein Teil seiner Spezifikation einbüßt. In diesem Fall kann davon [zum Glück] keine Rede sein – denn wer sich der „mobilen Revolution“ verwehrt, wird künftig auch von genau dieser Zielgruppe zwangsläufig gemieden!

Das Internet ist schon lang mobil – ist es Ihre Webseite auch?

Als Steve Jobs Anfang 2007 das erste iPhone in San Franciso vorstellte konnte sicher keiner ahnen welche Auswirkungen auf unser Verhalten ein simples Handy haben könnte. Heute ist es völlig normal seine Mails regelmässig vom Handy aus – auch in der Freizeit – abzurufen, während 2005 sicherlich niemand seinen privaten Rechner nur zum abrufen von geschäftlichen Mails am Abend in der Werbepause extra hochgefahren hätte. Das Handy und später auch das Tablett haben nicht das Internet revolutioniert – sondern sie haben unsere Wahrnehmung vom Internet verändert. Eric Schmidt, Vorstandsvorsitzender bei Google, polarisierte Anfang 2015 die Online Welt mit der Aussage „bald gäbe es kein Internet mehr“. Schmidt verweist damit darauf, dass wir in naher Zukunft das Internet als etwas so alltägliches begreifen werden, dass es uns nicht mehr als „das Internet“ bewusst wird. Es wird ein Teil unseres Alltags und ohne nachzudenken benutzen wir das Internet für alltägliche Dinge.
Wie sehr diese Vision schon in unseren Alltag eingekehrt ist wird es so recht deutlich, wenn man konkret auf das Internet verzichtet. Kein Handy, kein Tablet, keine Mails, keine Chat`s. Wer hat Freunde ohne Facebookaccount und wundert sich ständig, warum gerade diese nicht „auf dem laufenden sind“?
Krankenkassen untersuchen psychische Belastungsstörungen die dadurch aufkommen, dass Mitarbeiter via Smartphone rund um die Uhr erreichbar sind und „nur mal eben kurz“ per WhatsApp eine Antwort auf eine Kundenanfrage am Sonntag nachmittag posten während sie mit der anderen Hand die Kinderschaukel bedienen.

Ist das mobile Internet damit Teufelszeug?

Nein, sicherlich ist es das nicht. Jeder Teilnehmer der mobilen Revolution muss für sich selbst entscheiden inwieweit er oder sie in welcher Ausprägung revolutionär teilnimmt und an welcher Stelle die Grenzen gezogen und vor allem eingehalten werden.
Pauschales verbannen käme dem vollständigen Verzicht auf Autos gleich – weil sie jährlich für über 3.000 Unfalltote verantwortlich sind. Bei konsequenter Betrachtung sollte dann gleich auffallen dass nicht die Autos Ursache für Unfälle mit Todesfolgend sind – in den allermeisten Fällen sind es die Fahrer, die Bediener, die Benutzer.

Google verpflichtet zur Innovation

Wie in einem früheren Blogpost berichtet, verpflichtet Google gewissermaßen zur Teilnahme an der mobilen Revolution. Moderne Kommunikationssysteme sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – oder etwa doch?
Dank der Fülle an praktischen Helferlein, die mit nur wenigen Klicks den Weg in meine Hosentasche finden, ist Werbewirkung direkt und im wahrsten Sinn des Wortes spürbar: durch das regelmässige vibrieren des Smartphones bei eingehenden Nachrichten oder auch lokalen Angeboten auf meinem alltäglichen Weg zur Arbeit, zum Sport oder in der Freizeit im Allgemeinen.

Technikkonzerne erarbeiten mit großer Sorgfalt extrem erfolgreiche Konzepte die Verbraucher immer weniger auf das Handy verzichten lassen möchten. Und je größer die Bereitschaft Technik am Körper zu tragen, umso massiver ist die zu erzielende Werbewirkung, die über das eingesetzte Werkzeug „Handy“ erreicht werden kann. Zielgruppengenaue Werbung funktioniert plötzlich so genau, dass sie direkt von der Zielgruppe am Körper getragen wird. Und das auch noch freiwillig und aus Überzeugung.
Kein Wunder also, dass große Werbenetzwerke viel Kapital bereitstellen um Technik noch stärker an den Endkunden zu binden – schliesslich lässt sich mit einer Zielgruppe, die freiwillig persönliche Daten liefert, besonders leicht Geld verdienen. Nämlich das Geld derjenigen Unternehmer, die aus der mobilen Revolution versuchen Vorteile für ihre eigenes Unternehmen durch zielgruppengenaues werben zu erzielen.

Damit ist die Motivation für Werbenetzwerke klar – welches ist Ihre Motivation?

Google verpflichtet zur Innovation – zur Teilnahme an der mobilen Revolution, weil dort die mit Abstand größten Absatz- & Umsatzerwartungen stecken. Wer seine Webseite für mobile Benutzer mit kleinen Smartphone Bildschirmen nicht adäquat rüstet, wird in Zukunft von Google bei Suchen über mobile Endgeräte von der Ergebnisliste verbannt, gelöscht oder nicht angezeigt!
Der Suchmaschinengigant kann es sich einfach nicht leisten Unternehmen mitzuschleifen, die passiv am Marktgeschehen Erwartungen hegen ohne selbst Innovation und Investition voranzutreiben. Schon im vergangenen Jahr hat Google veröffentlicht bereits auf den eigenen Ergebnisseiten gut sichtbare Hinweise zu hinterlassen, wenn die verlinkte Webseite solche Techniken einsetzt, die mit dem benutzten Endgerät gar nicht oder nicht adäquat angezeigt werden können.
Dies wird in Kürze insbesondere diejenigen Webseiten ganz hart treffen, die sich der mobilen Revolution enthalten und eben keine responsiven Webseiten erstellen bzw. erstellen lassen.
Verhält sich Google damit unfair diesen Unternehmen gegenüber?
Ganz sicher nicht: wieviel Erfolg würde ein Unternehmer in bester Innenstadtlage haben, wenn er seine Ladentür nur einen Spalt weit öffnet und damit nur solche Kunden hineinlässt, die bereit sind mit anstrengenden und gymnastisch anmutenden Verrenkungen sich durch die Türe zu quetschen?

Google verhilft zur Teilnahme an der mobilen Revolution

Google Webmaster Tools

Erste Hilfe für nicht-responsive Webseiten

Jeder Unternehmer der das in seiner Webseite schlummernde Potenzial nun erkennt und entdeckt hat, kann sich einen umfassenden Überblick über die konkreten Handlungsempfehlungen machen. Über die Google Webmaster Tools erhält der Webmaster zunächst eine Übersicht der einzelnen Seiten seiner Domain, die anhand einer automatisierten Überprüfung durch Google Defizite in der Usability bei mobilen Endgeräten (vor allem Smartphones) haben.
Zusammen mit den Usability Schnitzern verweist Google gleich auch auf eine eigene Quelle mit Grundlagen des responsiven Designs (eher für Webworker und mit HTML & CSS Vertraute interessant). Meist werden das allgemeines Seitenlayout, die Größe und der Abstand von Text sowie klickbare Verweise & Buttons bemängelt, deren Größe sich negativ auf die Usability mit Smartphones auswirkt.

Fazit:

Wer meint es gäbe einen Weg „um die mobilen Endgeräte herum“, oder man könne den aktuellen Trend „einfach aussitzen“ und müsse nicht allem „hinterherjagen was gerad hipp ist“, der irrt gewaltig. Die Vielfalt von Angeboten und die internationale Vernetzung von Angebot und Nachfrage verdrängen die, die sich nicht an den Anforderungen der eigenen Kundschaft orientieren.
Die Zielgruppen werden nicht erst für die Vorzüge und Genüsse des mobilen Internets sensibilisiert, die Zielgruppen lesen heute schon Mails auf dem Handy, skypen oder telefonieren per der im Smartphone eingebauten Videokamera untereinander. Bankgeschäfte werden via Apps erledigt, die Routenplanung im Auto häufig vom Mobiltelefon anstelle des Navigationsgerätes übernommen.

Das eigene Handy ist kein Walkman mehr! Es ist die Summe aller Technik aus Büro & Zuhause in einem einzigen Gerät.
Und das alles in einer Hosentasche. Direkt am Puls der Zeit: direkt am Zielkunden.
Und ein Ende ist nicht in Sicht, denn in wenigen Wochen werden sich die ersten Zielkunden in Deutschland das erste tragbare mediale Endgerät vom Innovationsvoreiter Apple ums Handgelenk schnallen. Aus Überzeugung – zumindest weil eine kluge Marketingstrategie dies portionsgerecht in den Mund legt.

Dirk Preuten

Dirk war geschäftsführender Gesellschafter der conversionmedia GmbH & Co. KG